Unternehmen sind für Probleme auf Ausbildungsmarkt mit verantwortlich
Die Thüringer Ausbildungssituation ist krass gespalten: Einerseits gibt es, anders als in den letzten Jahren, hunderte freie betriebliche Ausbildungsplätze. Andererseits haben nach wie vor hunderte Jugendliche keine Ausbildungsstelle, weil Unternehmen die fehlende Eignung bzw. soziale und Motivationsprobleme monieren. Dazu erklärt Susanne Hennig, Sprecherin für Ausbildungsfragen der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag:
Die Thüringer Ausbildungssituation ist krass gespalten: Einerseits gibt es, anders als in den letzten Jahren, hunderte freie betriebliche Ausbildungsplätze. Andererseits haben nach wie vor hunderte Jugendliche keine Ausbildungsstelle, weil Unternehmen die fehlende Eignung bzw. soziale und Motivationsprobleme monieren. Dazu erklärt Susanne Hennig, Sprecherin für Ausbildungsfragen der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag:
"Jahrelang haben Unternehmen es akzeptiert, dass Ausbildungsplatzbewerber nach dem Ende der Schulzeit mit leeren Händen da standen. Die gegenwärtigen Probleme haben auch die Unternehmen mit zu verantworten."
Zwischen 1995 und 2006 ging die Zahl betrieblicher Ausbildungsplätze in Thüringen - trotz aller Mahnungen und Bitten seitens der Politik und der Betroffenen - immer weiter zurück. Tausende Jugendliche wurden mit Berufsvorbereitung und außerbetrieblicher Ersatzausbildung abgespeist. Unter den leistungsschwächeren Schülern, vor allem an den Hauptschulen, nahmen Motivationsprobleme zu. Leistungsstärkere Schüler haben nicht selten eine Ausbildung in den alten Bundesländern gesucht.
Nun hat sich der Trend umgekehrt und innerhalb von vier Jahren halbierte sich die Zahl der Schulabgänger. 2010 gibt es mehr betriebliche Ausbildungsplätze als jemals zuvor, denen allerdings viele Jugendliche mit ungenügenden Voraussetzungen gegenüberstehen. "Für diesen Umstand haben auch die Unternehmen gesorgt, die sich in den letzten Jahren um Ausbildung nur sehr wenig gekümmert haben. Der Staat muss endlich ein System schaffen, das die Unternehmen rechtzeitig anhält, auszubilden, und jungen Menschen dann Perspektiven gibt, wenn sie diese brauchen!", fordert Frau Hennig.
